Auf Messers Schneide – Schlossparktheater
Die befreundeten Ehepaare Romy und Victor, Laura und Paul machen gemeinsam Urlaub in Cancun, Mexiko. In bester Stimmung und leicht angeheitert enthüllt Romy eine kleine, scheinbar harmlose Intrige: Vor über 25 Jahren versteckte sie einen Autoschlüssel, so dass nicht Victor, sondern Paul Laura nach Hause fahren musste. In dieser Nacht begannen die Beziehungen beider Paare. Romys Geständnis löst bei den Beteiligten heftige Reaktionen aus. Während sich Victor manipuliert fühlt, spielt Paul scherzhaft mit dem Gedanken eines Partnertausches.
Als Romy am nächsten Morgen erwacht, wird sie nicht von Victor, sondern von Paul zum gemeinsamen Frühstück begrüßt. Sie ist plötzlich mit einem anderen Mann verheiratet. Es entspinnt sich ein tragikomisches Verwirrspiel um Identitäten und Paarungen, in dessen Zentrum Romy all ihrer Gewissheiten beraubt wird. Haben sich die Anderen gegen sie verschworen, um ihr einen Denkzettel zu verpassen? Haben sie sich auf einen Partnertausch eingelassen? Romy reagiert ungläubig, wütend, verwirrt – eine Frau am Rande des Nervenzusammenbruchs.
Galceran spielt gekonnt mit der Erwartungshaltung und Kombinationsgabe der Zuschauer. Er zwingt uns, Lebenswege aus einer radikal anderen Perspektive zu betrachten und einer Frage nachzugehen, die wir uns alle sicher schon mal gestellt haben: „Was wäre gewesen wenn?“
„Cancún“ wurde 2008 in katalanischer Sprache im Teatre Borràs, Barcelona, uraufgeführt, nur ein Jahr später fand die deutschsprachige Erstaufführung am kleinen Theater Tiefrot in Köln statt. Auf Spanisch lief es in Madrid, Argentinien, Miami, Venezuela, Kolumbien und Paraguay. In Übersetzungen stand es auch in Italien, Rumänien, Bulgarien, Russland, Litauen und in den USA auf dem Spielplan.
von Jordi Galceran
mit Katja Weitzenböck, Antje Schmidt, Kai Maertens und Jens Wawrczeck
Regie Folke Braband Bühne Stephan Dietrich Kostüme Jakob KnappPremiere im Schlosspark Theater am 28. November 2015